Bittere Pleite für die Mercenaries gegen den Tabellenletzten aus Stuttgart. Dass die Scorpions sicher besser sind als ihr Tabellenstand und etliche Partien nur mit einem Score Differenz verloren hatten, war Warnung genug. Die Marburger begannen glücklich, die Defense konnte Stuttgart drei Yards vor der Endzone stoppen und nach eigenem Punt den Ball beim Return losschlagen und sichern. Allerdings konnte man mit der Offense im ersten Quarter kein first down erzielen und geriet anfangs des zweiten Quarters mit 7-0 in Rückstand. Danach lief es auf beiden Seiten offensiv besser, zwei Touchdowns von Nacita auf Lanieri und Cunha auf Schwarz sorgten für den Ausgleich. Aber es zeigte sich hier schon, dass die Stuttgarter mit Passspiel schnell das Feld überqueren konnten und die Mercenaries keinen Zugriff auf die Receiver Samuel und Floeser bekamen. So schafften es die Schwaben in gut einer Minute tief aus der eigenen Hälfte zu einem Fieldgoal zur 18-15 Halbzeitführung.
Als Schwarz nach der Pause sein Team erstmals in Führung brachte, schien das Spiel gekippt. Aber es waren die Gäste, die jetzt klar das Ruder übernahmen und auf 32-22 davonzogen. Bei weniger als vier Minuten Restspielzeit übernahm der von seiner Schulterverletzung genesene Alex Thury die Quarterback-Position und schaffte ein sensationelles Comeback. Zwei Touchdowns in zwei Minuten, dazwischen ein eroberter Onside-kick durch den jungen CB Klein, die Partie schien in der Marburger Geschichte Seite an Seite mit den Playoff-Siegen gegen Hamburg 2004 und Dresden 2009 einen Platz zu finden. Aber in weniger als einer Minute überquerten die Scorpions das gesamte Feld und gingen erneut in Führung. Mit dreißig Sekunden Restspielzeit kamen die Mercenaries zwar nochmal in die Stuttgarter Hälfte, aber es reichte nicht mehr.
Damit sind die Playoff-Chancen der Marburger deutlich gesunken, die punktgleichen Münchner haben mit zwei Heimspielen gegen Allgäu und Stuttgart die bessere Ausgangsposition, Marburg muss gegen Schwäbisch Hall und in Ingolstadt antreten. Die Scorpions können theoretisch die Wildcats noch überholen, müssten aber außer in München auch gegen Frankfurt gewinnen.
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